Mit all unseren Sinnen...
Praxisinfo - Ambulante Schmerztherapie

Dieses ambulante Schmerzkonzept basiert auf der Flexibilität Ihres Gehirns: Sie "lernen um" indem Sie ungünstige, einschränkende Bewegungs – und Schmerzmuster verlernen sowie Ihre reflektorischen Muskelfunktionen wieder reaktivieren.

Sensomotorische Schmerztherapie

Sie werden dieses stufenweise aufgebaute sensomotorische Übungsprogramm als erstaunlich einfach empfinden. Unter Anwendung auch instabiler Standflächen wird ergänzend Ihr Gleichgewichtssinn gestärkt, ebenso Ihre reflektorischen Aufrichtungsfunktionen. Zudem soll gewährleistet sein, dass die Patienten in ihrer gewohnten häuslichen Umgebung verbleiben um das Erlernte alltagsnah und nach individuellem Vermögen zu integrieren.

Wegbereiter für Einsatz und Verständnis von Muskelfunktionsketten war Prof. V. Janda: bereits ab seiner Doktorarbeit 1964 über die Dysfunktionen der Iliosakralgelenke prüfte er die Bewegungs-Qualität und die Muskelfunktion – statt der Muskelstärke.

Ihm verdanken wir die Erkenntnis, dass muskuläres Ungleichgewicht in "Mustern" (Pattern), systematisch und sogar vorhersehbar (!) auftritt, - unter Beteiligung aller Körperebenen. Mit Prof. Karel Lewit gründete Janda die Prager Schule, entwickelte mit ihm auch die Expertisen in der Manuellen Medizin, war im Training der Olympiasportler und als Berater der Weltgesundheitsorganisation tätig. Er schrieb etliche neurophysiologische Fachbücher und das heutige Konzept der "Posturalen Therapie in der segmentalen Stabilisation" geht auf seine anfänglichen Muskelketten zurück. Bei Ärzten und Therapeuten ist er heute besonders als Begründer des "Kurzen Fußes" bekannt.

Dank der neurobiologischen Erkenntnisse der Hirnforschung hat sich speziell in der Schmerztherapie der bisherige Behandlungsansatz in den vergangenen 8 Jahren grundlegend hin zum bio-psycho-sozialen Ansatz verändert. Dieses ganzheitliche Vorgehen in Diagnostik und Therapie wird seitdem international in der Schulmedizin in Leitlinien verankert: nicht mehr die Linderung von Schmerzen steht im Vordergrund, sondern primär die Verbesserung der durch den Schmerz eingeschränkten körperlichen, seelischen und sozialen Fähigkeiten.

Damit sind wir wieder bei allen Sinnen, - konsequenterweise sind dadurch die wesentlichen Behandlungsbausteine aus unterschiedlichen Fachrichtungen gefordert: Schmerz- und Stress-Bewältigung, Sensomotorisches Üben, Entspannung und Kreativität sind ebenso bedeutsam wie die klassische Verbesserung von Kraft, Beweglichkeit, Belastbarkeit, Koordination und Körperwahrnehmung. Die Patienten lernen ihre persönlichen Belastungsgrenzen wieder einzuschätzen und selbst aktiv zu kontrollieren. Mit diesem "bio-psycho-sozialen" Vorgehen kann die emotionale Fixierung auf den Schmerz und die damit verbundene Beeinträchtigung auch wieder "verlernt" werden.

Frau Hella Warnholz ist seit 1992 in Zusammenarbeit mit der Dt. Schmerzgesellschaft in eigener schmerztherapeutischer Praxis, als Referentin bundesweit und aktuell als Mitautorin der seit Febr. 2014 erstmals durchgeführten Zusatzqualifikation für SchmerzPhysio- und Ergotherapeuten aktiv.

Dauer und Zeitplan der Ambulanten Schmerztherapie und Schmerzgruppe

  • Durchgeführt wird dieses Konzept als integrative Behandlung, je nach Chronifizierung als Einzeltherapie und / oder mit 3 - 5 Teilnehmern / 10 Stunden - 1-2 x wöchentlich
  • 2 Wiederholungen von je 1,5 Std. im Abstand von jeweils 3 Wochen zur Stabilisation der erreichten Ziele.
  • Auswahl der Teilnehmer erfolgt nach vorausgegangener Einzelanamnese, 50 Min.plus Dokumentation. Assessment und Therapie nach ärztl. Verordnung.



Die Einzeltherapie läuft im Rahmen üblicher Heilmittel-VO: angestrebt wird die Sensomotorische Behandlung / Ergotherapie. Als Privat-VO ist auch KG-ZNS-PNF möglich. Die erforderlichen Unterlagen senden wir Ihnen vorab gern zu.
Amb. Schmerztherapie Karlsruhe und Ettlingen 2016